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Der Parakryptozoologische Jahreskongress
Letztes Wochenende war ich auf einer außergewöhnlichen Veranstaltung. Im „Bakerstreet“ in Saarbrücken fand die Parakryptozoologische Jahreskonferenz statt. Ich war dort Vortragende. Wer nicht sofort weiß, was sich hinter dem Wort Parakryptozoologie versteckt, der muss sich nicht etwas schämen, denn es ist ein Forschungsgebiet, das im Grunde nicht existiert. Die Parakryptozoologie befasst sich mit „Kreaturen, die die derart ausgestorben sind, dass sie vermutlich nie gelebt haben“. Böse zusammengefasst: die Tierchen, über die wir forschen, sind unseren verbogenen Hirnen entsprungen. Und was für verbogene Hirne es waren! Ich bin stolz auf uns! Ein Blick auf das Programm verrät, mit welchen unendlich wichtigen und bisweilen auch sehr gefährlichen Wesen wir uns befassen. Ich zum Beispiel, bzw. mein wissenschaftliches Alterego, Dr. Rosa-Eleonore Meyer-Hübschlieb, befasst sich mit dem Nelkensaugdrüsling, einem wurmartigen Parasiten mit Nelkenkopf, der sich in seiner gefährlichsten Form in menschlichen Wirten einfindet und dort entweder Intelligenz oder positive Gefühle absaugt. Seine Existenz wird…
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Zitate aus meinen Büchern
Gelegentlich werfe ich Zitate aus meinen Büchern in die Internet-Welt, in der Hoffnung, dass jemand sie so spannend findet, dass er sofort das Buch kaufen möchte. Ich mache mir da durchaus Mühe, die Manuskripte zu durchforsten und vielleicht auch passende Hintergrundbilder zu erstellen. Hier werfe ich euch einmal ein paar Zitate zu – mit der gleichen Hoffnung.
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Lieblingsbücher
Vor kurzem habe ich bei einer Promotion Aktion mitgemacht: Shepherd – explore * discover* read The best books that combine fantasy with “the past” (shepherd.com) . Da stellen Autor*innen eines ihrer eigenen Bücher vor zusammen mit fünf ihrer Lieblingsbücher, die thematisch dazupassen. Das ist eine wunderschöne Idee. Noch weiß ich nicht, wie viele Leser dadurch generiert werden. Bei Werbung und PR weiß man das ja vorher nie so genau, aber die Idee selbst ist schon mal gut. Es ist interessant, sich selbst einmal in den Kontext seiner eigenen Vorlieben zu setzen. Auch in den Kontext dessen, was einen als Autor*in vielleicht inspiriert hat. Kontext ist letztlich Vernetzung. Hoffentlich werden Leser*innen, die die gleichen Vorlieben wie ich haben, ja auch inspiriert, nämlich dazu, neugierig auf mein Buch zu werden. Es war gar nicht leicht, fünf Lieblingsbücher auszuwählen. Meine Welt ist voller „Lieblingsbücher“. Zuerst hatte ich eine lange Liste und dann habe…
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Mein Beitrag zu einem Rollenspielband
Tatsächlich habe ich gar keinen Beitrag zu einem RPG Rollenspielwerk geleistet außer der Erlaubnis mein Konterfei als Zeichnung in den Band einzubringen. Die Zeichnung ist von Sylvia, und ich finde, sie ist wirklich gut gelungen. Ich informiere euch hiermit über das Crowd Funding des Projektes in den höchst eigenen Worten eines der Herausgeber: „Es ist soweit: Das Crowdfunding-Projekt der 100 Questen Gesellschaft e.V. für die SAGA VON SILBER & WAHNSINN beginnt am Samstag um 18:00 Uhr auf Startnext. Die vor 30 Jahren von Steffen Schütte für das „Sturmbringer“-Rollenspiel verfasste Kampagne in 13 Abenteuern wird nach mehreren Jahren Vorbereitungszeit endlich erscheinen. Alle Spielwerte der Kampagne wurden auf MYTHRAS übertragen und die Hintergrundwelt so gestaltet, dass alle Begriffe für Kenner der Materie wiedererkennbar sind und für Leser ohne Vorerfahrung kein Hindernis darstellen. Die 13 Abenteuern erscheinen in zwei Hardcoverbänden (sechs Abenteuer in ZORIACHS KINDER – SAGA VON SILBER & WAHNSINN ERSTER TEIL…
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Canterbury Tales – Man kann es auch anders sehen
Mannomannomann. Es ist lange her, dass ich mich mit den Canturbury Tales (eine Sammlung von vierundzwanzig Geschichten im Versmaß, die Geoffrey Chaucer zwischen 1387 und 1400 in Mittelenglisch geschrieben hat) befasst habe. Das war noch in meinem Studium. In den „Tales“ erzählt eine Gruppe Pilger je eine Geschichte. Sozusagen eine frühe Anthologie. Jetzt habe ich mir das Hörbuch zur Auffrischung geholt. Habe mich durch „The Knight’s Tale“ gehört. Es ist schon ein Unterschied, wenn man ein literarisches Werk im Studium liest und interpretiert oder es einfach nochmal so genießen möchte. Dies ist jetzt meine nicht literaturwissenschaftliche Zusammenfassung von „The Knight’s Tale“ aus meiner heutigen Sicht. Und ich bin mir durchaus bewusst, dass G. Chaucer seine Rittergeschichte vermutlich satirisch gemeint hat. Theseus, König von Athen (König? Echt jetzt?) hat gerade die Amazonen besiegt und sich deren Königin/Heerführerin Hippolyta zur Ehefrau gemacht. Dass sie das vielleicht nicht so toll finden mag, wird…
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Gastblog von Jacey Bedford: Fantasy – Geklautes aus der Geschichte
In der Schule war ich nie besonders gut in Geschichte. Vielleicht lag es an der trockenen Art und Weise, wie das Fach vermittelt wurde, oder vielleicht war ich einfach noch nicht bereit dafür. Wir haben Geschichte nie als Ganzes betrachtet, beschäftigten uns immer nur mit bestimmten Epochen, ohne die Zeit davor oder danach je zu beleuchten. Die Schulgeschichte war also eine Reihe von Einzelbildern, kein kontinuierlicher Ablauf. Ludwig XI. von Frankreich, gefolgt von der industriellen Revolution – das ist schon ein großer Sprung. Mein Interesse an Geschichte kam erst lange nach der Schule. Es begann mit Regionalgeschichte: Das Dorf, in dem ich wohne, ist nicht wirklich alt. Es gibt einen Bauernhof mit einem Türsturz aus dem Jahr 1642, aber die meisten Häuser und die Wollmühle, die für Arbeit sorgte, stammen aus der Zeit um 1800. Die Anlage verfügte über ein Wasserrad, das aus einem Mühlenteich gespeist wurde, der wiederum von…
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Von Cons und von Hexen
Ein Teil des Autorenlebens findet auf Conventions statt, Treffen von Gleichgesinnten für ein Wochenende. Die Gleichgesinnten können dann aus der Buchbranche kommen, dem Fantastik-Fandom und – in diesem Fall – dem Filk (Liedermacher-Balladen zu Themen aus Fantasy, Science Fiction, Horror und was immer einem Filker einfällt). Ja. Ich gestehe es. Ich bin ein Filker. Ich habe das jetzt absichtlich nicht gegendert, weil das Wort aus dem Englischen stammt. Die Con letztes Wochenende war dem Filk gewidmet und ich habe mich mit einer Gruppe Freunde und Hobbymusiker (in diesem Fall weitgehend deckungsgleich) in Wernigerode zu Musik und vielen Schwätzchen getroffen. Nach der langen pandemischen Durststrecke war es schön, wieder „echte Menschen“ zu sehen und zu knuddeln. Wir waren natürlich alle geimpft und haben jeden Morgen einen Coronatest gemacht. Die Hygienevorschriften waren gut. Die Stimmung auch. Con: im Deutschen gibt es dazu einen Disput, ob es „die Con“ oder „der Con“ heißt.…
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Neue Herausforderungen – alte Schatten
Als ich aufhörte, in meinem Brotjob/Dayjob zu arbeiten, hatte ich angenommen, dass ich nun einen Roman nach dem anderen schreiben würde. Überhaupt würde meine Kreativität keine Grenzen mehr kennen. Die Realität holt einen dann doch ein. Die erste Zeit der Pandemie verbrachte ich frustriert auf dem Sofa. Dann begann ich, meine englischen Manuskripte zu bearbeiten, um sie selbst zu vermarkten. Diese gibt es bis jetzt Obsidian Secrets (Steam Age Quest, Book 1) Dreams of Salt, Vol. 1 (Steam Age Quest, Book 2) Dreams of Salt, Vol. 2 (Steam Age Quest, Book 3) Call it a Knight (Stories with a Twist, Book 1) Schließlich stellte ich fest, dass ich mehr Zeit mit „Vermarkten“ als mit Schreiben verbrachte. Ich HASSE Marketing. Ich habe kein Talent dafür, mich marktschreierisch für mich selbst zu betätigen. Nun kann man mir natürlich vorwerfen, dass ich ja nicht als Selfpublisher unterwegs sein müsste, sondern diese Arbeit einem…
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“Weltendiebe” – mein neues Buch
„Weltendiebe“ ist erschienen. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich dazu durchringen konnte, es im Selfpublishing Verfahren bei BoD zu veröffentlichen. Aber weder ich noch das Buch werden jünger. Klingt das ein bisschen frustriert? Das mag schon sein. Ich schreibe Bücher, weil ich es liebe, Bücher zu schreiben. Weil es mich erfüllt und definiert. Als ich damit anfing, hatte ich keine Ahnung vom „Book Biz“, der Buchindustrie, die eben genau das ist: eine verf…te Industrie. Ich habe einfach geschrieben, weil ich es wollte. Weil die Geschichte und ihre Heldinnen und Helden mir unter den Nägeln brannten und leben wollten. Ich hatte die Kraft, sie leben zu lassen. Das war wunderbar. Sehr schnell war dann klar: Die Tatsache, dass man ein spannendes Buch geschrieben hat, heißt nicht, dass es auch jemand veröffentlichen will. Da prallen zwei unterschiedliche Herangehensweisen aufeinander: Die Autorin/der Autor schreibt mit Herzblut ein Buch, von dem sie…
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Meine Bücher auf Englisch
Als ich meinen ersten Roman geschrieben habe, tat ich das in Englisch. Manch eine/r hat mich schon gefragt, warum. Eigentlich gab es keinen wirklichen Grund dafür, außer dass ich gern auf Englisch schreibe. Ich bin auf Englisch ein bisschen witziger als auf Deutsch. Das mag daran liegen, dass Sprache auch die Seele formt. Sprache ist mächtiger als man glaubt. Nicht zuletzt deshalb gibt es so viele Diskussionen über das Gendern oder Nicht-Gendern, die Verwendung von Worten, die nicht mehr dem Zeitgeist oder ethischen Grundsätzen entsprechen u.s.w. Aber darüber will ich gar nicht reden. Als ich damals meine erstes (englisches) Buch nicht im englischen Markt platzieren konnte, empfahl mir meine damalige Agentin, es zu übersetzen. Auf Deutsch wurde es dann veröffentlicht und hieß „Das Obsidianherz“. Drei weitere Bücher der gleichen Reihe folgten, alle zunächst auf Englisch geschrieben und dann erst auf Deutsch übersetzt („Salzträume“, „Jenseits des Karussells“ und „Schwingen aus Stein“.…