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Sommergedanken einer Pessimistin

Es gibt immer mehr Dystopien oder Anti-Utopien, denn es ist inzwischen leicht geworden, sich eine Zukunft vorstellen, in der die Welt der Menschen zu einem bitteren Ende kommt. Wir sind so nah dran, dass unsere Gegenwart diese Zukunft schon spüren kann. Es brodelt im Gebälk. Es giftelt im Gemüt.

Ideen für Dystopien habe ich natürlich auch. Drei Kurzgeschichten, die unterschiedliche Aspekte einer nicht wünschenswerten Entwicklung beinhalten, kann man in meiner Kurzgeschichtensammlung „Machtschattenspiele“ lesen.

Doch die Realität ist bisweilen so grau und erschreckend, dass ich so etwas gar nicht mehr schreiben mag. Es ist, als hätte die Wirklichkeit die Fantasie der Autor*innen längst überholt. Ich selbst weiche also aus auf fremde Welten. Wenn die kaputtgehen, muss hier keiner umkommen. Ich denke aber schon, dass auch die Probleme fremder Welten unsere Lage und unser Leben spiegeln und uns in unserer Entscheidungsfindung zu denken geben. Dazu sind Geschichten da. Dazu waren auch immer Märchen da.

Noch 50 Jahre Menschheit – das hat man jetzt berechnet. Natürlich ist das eine Wenn-Dann-Funktion. Es muss nicht so kommen, aber WENN wir nichts machen als immer mehr Dreck, DANN wird es uns bald nicht mehr in der jetzigen Art zu leben geben. Übrigens, nicht die Welt geht unter. Nicht einmal alle Tiere sterben. Aber wir, die wir in einer hochtechnisierten Umwelt leben, wir sind dann Vergangenheit. Versteinerte Knochen im Erdreich.

Ein paar Prepper mögen noch in irgendwelchen Bunkern ein paar Jahre länger aushalten, um sich dann irgendwann wegen der letzten Reste lebensnotwendiger Güter gegenseitig mit ihren gehorteten Waffen umzunieten.

Natürlich kann es auch sein, dass wir uns schon vorher alle um die Ressourcen kloppen, bis vielleicht noch die letzten Ressourcen da sind, aber wir nicht mehr. Mit dem ansteigenden hirn- und verantwortungslosen Nationalismus, nicht nur bei uns, sondern überall, kann man davon ausgehen, dass jedes Land, jede Region der Meinung ist, ihm stünde mehr zu als dem Nachbarn.

Lösen können wir das Problem aber nur gemeinsam. Es hat gar keiner der „einsamen Entscheider“ mehr das Wissen, um noch allein irgendwohin zu preschen. Es nützt auch nichts. Wir müssen uns also fragen, was wir alle und jeder Einzelne tun kann. Gar nichts tun heißt: 2050 ist es vorbei. Da hilft kein Krakeelen und kein Leugnen.

Ich wollte gar nichts Politisches schreiben. Aber es drängt mir aus der Feder.

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