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Wetter und andere Himmelsdinge

Heute bin ich auf dem Weg in die Arbeit in einen wahnwitzigen Sonnenaufgang hineingefahren. Blutroter Himmel und leuchtend rosa Wolken vom üblichen Schornstein.
Ich hätte das gerne fotografiert. Aber wie das dann so ist: sonst hänge ich an jeder Ampel fest und könnte gerade mal das Handy hochreißen. Aber heute: grüne Welle. Das Handy bleibt in der Tasche.
Inzwischen ist der Himmel wieder grau.

Eos: Nett, dass du mich heute mal im Wagen mitnimmst.
Helios: Gern geschehen. Sitzt du bequem da vorne? Hübsche Farbe, das.
Eos: Nicht wahr?
Helios: Und jedes Wölkchen einzeln rosa. Du bist so begabt, Schwesterchen.
Eos: Ich habe einen Sinn für Details. Und immer verdammt wenig Zeit. Bis er kommt.
Helios: Wer?
Eos: St. Petrus. Der von der miesepetrigen Konkurrenz. Da ist er schon.
St, Petrus: Macht euch vom Acker! Wetter ist meine Sache.
Eos: Und was hast du für heute vorgesehen?
St. Petrus: Ich denke, ein gleichförmiges Mittelgrau mit vereinzeltem Schneeregen ist genau richtig.
Helios: Und wie soll ich da durch die Wolken scheinen?
St. Petrus: Sollst du ja nicht. Sonst glaubt nocn jemand an dich, Gott bewahre.
Eos: Tut er das?
St. Petrus: Er hat das delegiert. Lean Management und so.
Eos: Und du?
St. Petrus: ich bin für das Wetter zuständig. Darüber hinaus bin ich Portner.
Helios: Türsteher für den Harfenclub. Dukommsthiernichtrein. Dukommsthiernichtrein.
St. Petrus (erbost): Es ist ein verantwortungsvoller Posten!
Helios: Wir haben dafür einen Hund. Der kann das genausogut.
Eos: Zerberosilein. So süß.
St. Petrus: Ach? Mit rosa Wölkchen?
Eos: Extra für dich würde er sicher auch rosa Wölkchen furzen. Bevor er dich zerreißt.
St. Petrus: Jetzt verschwindet. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Der Mohr kann gehen.
Eos: Das heißt jetzt: Der pigmentell Benachteiligte hat seine Schuldigkeit getan. Der pigmentell Benachteiligte kann gehen.
St. Petrus: Unsinn. Das ist Schiller.
Eos: Dann ist Schiller ein Rassist. Aber ich wette, den hast du reingelassen.
Helios: Wetterfrosch und Türsteher. Und so einer ist verantwortlich für das Klima.
St. Petrus: Bin ich nicht. Nur für das Wetter. Nicht für das Klima. Das haben wir outgesourcet.
Helios: An wen?
St. Petrus: An die Menschen.
Helios: Seid ihr wahnsinnig?
Eos: Jetzt wundert mich nichts mehr.
St. Petrus: Alles eine Frage des Glaubens.
Eos: Die Erderwärumung ist doch keine Glaubensfrage! Wenn die Meere ansteigen und die Menschen ersaufen, werden sie nicht verschont, wenn sie nicht daran glauben.
Helios: Und ich muss im Sommer im Akkord ackern. Und – St. Petrus – geh von meinem Trittbrett runter.
Eos: Der Wetterheilige – Trittbrettfahrer des Sonnengottes.
St. Petrus: Fräulein Eos, ich verbitte mir das. Und jetzt hören Sie schon mit diesem Rosa auf. Das ist sexuell konnotiert und somit von Übel.
Eos: Soll ich dir mal zeigen, was so richtige sexuell konnotiert ist, du Laffe? Soll ich es dir zeigen? (Lüpft das Griechenröckchen und streckt dem Heiligen die Hinterfront entgegen)
St. Petrus (hält sich die Augen zu): Heilige Mutter Gottes und alle Nothelfer!
Auf der Welt verdichten sich die Schneeflöckchen zu einem Blizzard.

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